Der Sonne zugewandt
In dieser Villa werden Wünsche und Wirklichkeit zu einer polygonalen Einheit
„Wir haben uns intensiv mit dem Ort und den planungsrechtlichen Vorgaben auseinandergesetzt. Zusammen mit Sonnenverlauf und Bauherrenwünschen führte uns der Entwurfsprozess zu einem polygonalen Grundriss über zwei Ebenen“, erklärt Architekt Bernd Oxen. In der nordöstlichen Grundstücksecke platziert, zieht sich das Haus von den im Süden und Westen umlaufenden Straßen weit zurück. Es entstehen Außenflächen für unterschiedliche Nutzungen, die in ihrer Gestaltung in das übergreifende Gartenkonzept eingebunden sind. Die Natursteinplatten der Terrassenflächen nehmen in Form und Farbe die Vorgaben des Hauses auf und lassen es noch mehr wie einen mehreckigen Monolithen wirken. Helle Kolumba-Ziegel verkleiden die Fassade, auf Geländer oder Abdeckbleche verzichtet der Entwurf gänzlich. Unterbrochen wird die Einheitlichkeit nur durch den Sichtbeton an Attika, Balkonen und Dachbändern – und selbstverständlich von den Fensterflächen.
Elegante schmale Fensterprofile fassen die bodentiefen Fenster und Schiebetüren und gestalten einen schwellenlosen Übergang von Innen- und Außenraum. Wände, Bodenbeläge, selbst die integrierten Deckenleuchten betonen den fließenden Charakter der Architektur. Die Räume scheinen sich ineinanderzuschieben, miteinander zu verweben. Am deutlichsten wird dies im Treppenhaus sichtbar, das den Wohnbereich des Erdgeschosses mit den Schlafzimmern, Bädern und Nebenräumen des Obergeschosses verbindet. Hier scheint sich alles zu kumulieren, beleuchtet von einem polygonalen Deckenlicht.
Doch statt verwinkelt zeigen sich die Räume großzügig und es öffnen sich unerwartete Sichtachsen durch das Gebäude hindurch sowie hinaus in den Außenbereich und das umgebende Grün.